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Io


Jupitermond Io - Künstlerische Darstellung - CC BY 4.0

Io ist der Innerste der vier galileischen Monde. Als im Jahre 1979 die Raumsonden Voyager 1 & 2 an Jupiter vorbei flogen, richtete sich das Hauptaugenmerk natürlich auf den Jupiter selbst, den man bis dahin nur unscharf kannte. Die Monde waren gar nicht so von Interesse. Wie sollen solche Monde schon aussehen, vermutlich wie unser Mond. Grau, felsig, ein paar Krater, nix los. Wie sehr man sich doch geirrt hatte. Gerade noch rechtzeitig hatte man doch noch ein paar Bilder geschossen. Jeder Mond sah völlig anders aus. Ein Referat über den Mond Europa gab es schon. Heute soll es um Io gehen. Io ist der innerste der vier galileischen Monde. Nicht der Innerste, aber der Innerste der vier. Noch weiter innen sausen noch so ein paar kleine Krümel rum. Aber Io, der ist bemerkenswert ... Die ersten Bilder zeigten, es gibt keine Krater, gar keine. Die Farbe ist von Gelb bis dunkelbraun. Sieht aus wie eine Pizza. Das konnte man sich absolut nicht erklären. Und dann wurde etwas entdeckt dass zunächst so aussah wie ein weiterer unentdeckter Mond, der hinter dem Io hervor schaut. Man muss bedenken, die Technik damals war nicht mal annähernd so leistungsfähig wie ein heutiges Smartphone, die Bilder glichen eher dem von Zeitungsbildern. Wie dem auch sei, es stellte sich heraus dass es sich um eine Art Schirm handelte. Man hat einen allerersten außerirdischen Vulkan entdeckt. Io ist kein kleiner Mond. Er ist etwas größer als unser Erdmond, bei ähnlich großer Masse. Und nun die große Preisfrage, woher kommen denn alle diese Vulkane? Diese Vulkane sind nicht einfach nur Vulkane, sie spucken Schwefel. Nun ist es so, Io ist ja der innerste der vier großen Monde. Jupiter ist ja nun auch nicht einfach nur so ein 0 8 15 Planet. Jupiter ist ein gewaltiger Planet, hat mehr als doppelt so viel Masse wie alle anderen Planeten im Sonnensystem zusammen, also richtig was Großes. Diese Masse zieht natürlich gewaltig an diesen kleinen Mond. Die anderen vier Monde ebenfalls, aber von der anderen Seite. Nachbar ist der Mond Europa. Ein Referat dazu findet sich ebenfalls hier. Io und Europa haben Beide die Besonderheit dass sie sich immer wieder an der selben Stelle treffen, jedesmal wenn Io zwei mal rum ist, macht Europa genau eine Runde. Dahinter kommt der große Ganymed, mit einem Durchmesser ähnlich vom Mars. Also auch ein richtig dickes Teil von Mond. Hier ist es so, nach jeder vierten Runde treffen sich Io und Ganymed an der selben Stelle. Es bilden sich also gewaltige Gezeitenkräfte, alleine deshalb schon. Hinzu kommt, die Umlaufbahn um Jupiter ist nicht kreisrund. Sie ist eirig, was noch einmal für starke Gezeitenkräfte sorgt. Io wird abwechselnd lang gezogen und gestaucht. Er wird geknetet wie ein Hefeteig, hin und her. Hierbei passiert folgender Effekt den man zu Hause selbst ausprobieren kann. Nehmt doch mal einen Draht, und biegt den hin und her. Er wird heiß, ... Genau das passiert auch mit Io, er wird heiß, aber so richtig heiß. Und zwar genau so heiß dass es langt Schwefel zu schmelzen. Dieser drängt nun nach oben und schießt in hohen Fontänen hinaus. In der eisigen Kälte des Alls gefriert dieser Schwefel augenblicklich. Der Schwefel schneit auf die Oberfläche zurück. Daher also diese Farbgebung. Das sind alles Schwefelablagerungen. Schwefelschnee, Schwefelseen, Schwefelgletscher, Schwefelfelsen. Es ist nicht so das Io nur aus Schwefel besteht, es ist eher so dass der Schwefel für Io in etwa so ist wie das Wasser auf der Erde. Io dürfte also tatsächlich eine Felsenkugel sein und der Schwefel ist genau das Zeugs, dass Io noch fest halten kann, ohne dass es verschwindet. So wie bei uns auf der Erde das Wasser. Die Oberfläche von Io ist also sehr jung, ändert sich ständig, erneuert sich. Einschlagskrater dürfte es ohne Ende geben, aber sie sind alle verwittert und zu geschneit. Es ist so bedauerlich, dass man immer wieder Sonden zum Jupiter sendet, aber die Monde noch immer nur im Vorbeigehen betrachtet. Die Frage ob Europa unter dem Eis einen flüssigen Ozean aus Wasser hat, ist ungeklärt. Auch wie es auf und in Ganymed aussehen mag, weiß man nicht. Und Io, da hat man phantastische Schwefel-Lava-Seen gesehen, und aus der Ferne auch gewaltige Ausbrüche die bis zu 300 oder 400 Kilometer in die Höhe reichen. Es gibt eine Hand voll Bilder die aus nächster Nähe gemacht wurden. Aber das ist dann leider auch schon alles.

Io Lavaseen und Schwefelschnee auf junger Oberfläche

Die dunklen Stellen sind Lavaseen, wie man erkennen kann, sie sind gewaltig. Das Weiße, das ist Schnee aus Schwefel. Alles Andere, das ist auch Schwefel. Krater findet man keine. Io ist der vulkanisch aktivste Himmelskörper den man bislang entdeckt hat. Mindestens 300 Vulkane sind permanent und zugleich aktiv. Entdeckt hat man bislang an die 30.000 solcher Vulkane.

Schwefel - Lava - See

Aktiver Vulkan auf Io

Übrigens, Jupiter hat einen dünnen Ring. Dieser stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Io. Auch die braunen Wolkenbänder auf Jupiter könnten von Io verursacht worden sein.

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