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Das Nördlinger Ries

Es war vor 14,6 Millionen Jahren... Die Kontinente der Erde sahen im Prinzip genau so aus wie heute. Die Küstenlinien waren anders, der Meeresspiegel war höher, die Erde war komplett Eisfrei, selbst an den Polen.


Deutschland lag an der selben Stelle wie heute, das Weltklima war mehrere Grad wärmer als heute. Es dauerte nur nach 6,5 Sekunden, danach war nichts mehr so, wie es war. Ein Gesteinsbrocken, etwa 1000 Meter groß, vielleicht auch 1500 Meter groß schlich sich leise an, wurde von der Schwerkraft der Erde erfasst, und stürzte auf das Gebiet, wo heute die Stadt Nördlingen liegt. 6,5 Sekunden lang verbrannte ein helles Licht alles, was sich im Umkreis von etwa 500 Kilometern befand, dann der Aufschlag, ein Krater wurde geschlagen, 4000 bis 5000 Meter tief, der Auswurf langte bis in Höhen von vielleicht 120 Kilometern, die dabei frei geworde Energie tötete alles was sich im Umkreis von vielleicht 600 Kilometern befand, augenblicklich. Eine infernale Druckwelle jagte über Europa und entwurzelte sogar in Norwegen noch die Bäume, ... Unweit der Stadt Nördlingen gibt es einen weiteren Einschlagskrater, lange glaubte man, er sei zeitgleich entstanden, weil der Asteroid beim Eintritt in die Atmospäre zerbrach, doch momentan scheint es eher so, dass dieser Krater 100.000 Jahre versetzt entstanden war, nur zufällig in der Nähe liegt. Ganz sicher hatte dieses Ereignis auch Folgen für das Weltklima. Es wurden enorme Mengen an Staub und Gestein in die Luft gelassen, die Mengen an CO2 durch all die verbrannten Wälder müssen sehr enorm gewesen sein, ... Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Spuren von diesem Ereignis verwischt, der Krater füllte sich langsam auf, mit Sedimenten, Schlamm, Wasser, neuer Mutterboden, nur der Kraterrand ist heute noch erkennbar, wenn man weiß, worauf man achten muss. Lange Zeit war man sich nicht bewusst, was man da vor sich hat. Bodenproben und genaue Untersuchungen der Umgebung, des Gesteins und des Auswurfmaterials sprechen eine eindeutige Sprache, wir finden Gestein vor, wie es auch auf dem Mond vor kommt, Suevit genannt, Impact-Schmelzgestein. Und so wundert es nicht, dass Mondastronauten der NASA genau hier in Nördlingen übten, wie man interessantes Gestein entdeckt, für die Wissenschaft interessant, Nördlingen war und ist ein Ausbildungsgebiet für die NASA Mondastronauten.

Und nun die wohl entscheidende Frage. Kann so etwas heute auch noch passieren? 14,6 Millionen Jahre ist erdgeschichtlich eine sehr kurze Zeit. Und von dieser Zeit gerechnet bis heute, haben sich zahlreiche weitere große Einschläge ereignet. Diese Frage lässt sich also zu 100% mit JA beantworten. Die Frage ist nicht ob, ... sondern wann, ... Darum ist es so wichtig, dass all diese bescheuerten frei erfundenen Lügenstorys über angeblich entdeckte Asteroiden, die bald einschlagen, verboten werden. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass wir tatsächlich eines Tages so einen Brummer entdecken, der auf Kollisionskurs ist, denn wir haben unzählige Asteroiden entdeckt, jeden Tag kommen etwa 300 Weitere dazu, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns wieder einmal ein Brocken trifft. Auch wenn momentan keine akute Gefahr besteht, denn es ist momentan KEIN Asteroid dabei, der uns in den nächsten 100 Jahren gefährlich wird - Momentan, ... Die so genannten "potentiell gefährlichen" Asteroiden sind zum Glück zumeist deutlich kleiner als der Nördlingen Impact, noch kleinere, die werden sehr gerne übersehen, wir erinnern uns an das Chelyabinsk Ereignis im Jahre 2013, ... Damals war ein 15 bis 25 Meter Brocken in der Atmosphäre verglüht, die Druckwelle hatte viele Schäden verursacht, es wurden zahlreiche Menschen verletzt, ... Der bislang größte Einschlag fand in der Tunguska statt, in Sibirien, ein Asteroid oder Kometenfragment von gut 80 Metern Größe. Ein Gebiet von der Größe Bayerns oder NRW wurde dabei zerstört. Zum Glück eine Gegend, die so gut wie nicht besiedelt war.

 

Dieser Film ist frei nutzbar bei Namensnennung: Arndt Stelter - Unser Kosmos

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