Man nennt sie auch den Morgenstern ...
Die Venus ist auch bekannt als Morgenstern oder Abendstern. Dabei ist die Venus gar kein Stern ... Die Venus ist der zweite Planet von der Sonne aus gesehen, und daher nur morgens oder abends zu sehen, weil sie eben zusammen mit der Sonne auf oder unter geht. Sie liegt zwischen Sonne und Erde. Alle anderen Planeten, ausgenommen der Merkur, liegen hinter uns. Kein anderer Planet kommt uns so nahe, wie die Venus. Sehr viele Gerüchte und Sagen gab und gibt es noch heute über die Venus. Immer wieder berichten Leute, sie seien von Außerirdischen entführt worden, zur Venus. Meist jüngere Leute behaupten das, die nicht selten in merkwürdigen Kreisen verkehren. Sehr lange glaubte man, auf der Venus befindet sich eine Art Paradies. Es würde vor Leben nur so wimmeln, dichte Urwälder, Blumen, Schmetterlinge, Dinosaurier. Das hatte man ziemlich lange für möglich gehalten, bis in die 1960er Jahre hinein. Es liegt wohl auch mit am Namen, Venus, die Göttin der Liebe, schön, sanftmütig, ... Und natürlich auch daran, dass man selbst heute, mit den besten Teleskopen absolut gar nichts erkennen kann, was unter den dichten Wolken verborgen liegt. Russische Raumsonden waren es, die dieser Sage ein brutales Ende bereiteten. Was man da gemessen hatte, da mussten sich alle an den Kopf fassen. Ein Luftdruck von 92 Bar ... ! Eine Oberflächentemperatur von knapp 500 Grad Celsius ... ! Wie bitte? Der Zwillingsplanet der Erde, mit fast gleicher Größe, der uns so nahe ist, ist eine Hölle. Nichts von Liebe und Leichtigkeit, Sanftmut und Paradies. Man wird verstehen, nach Leben braucht man gar nicht erst zu suchen. Im Jahre 1970 gelang es dann den Russen das erste mal eine Sonde auf einem fremden Planeten zu landen, und zwar ausgerechnet auf der Venus. Unglaublich dass eine Landung gelungen ist, bei den Temperaturen. Und die Sonde hat auch noch Bilder geliefert, ... Man sah eindeutig vulkanisches Gestein, Lava, ... Und so langsam kommt man der Sache immer näher, was auf der Venus passiert ist. Eine Klimakatastrophe von infernalem Ausmaß. Die Atmosphäre voller Kolendioxide, Stickstoff, Schwefel, Wasserdampf, Säuren. Dennoch wusste man noch immer so gut wie nichts über die Venus. Erst spätere Missionen, mit einem Orbiter der durch die Wolken schauen kann, konnte man mehr erkennen, Lavaflüsse, Lavabecken, Vulkane die anscheinend noch aktiv sind. Meteoritenkrater, sehr wenige, aber es gibt sie. Das verwundert nicht, denn nur wenig schafft es durch diese dicke Atmosphäre. Und das dürfte der Beweis sein dafür, dass die Venus wohl nie Ozeane oder so hatte. Diese Einschlagkrater sind so gut wie nicht verwitter, obwohl Abermillionen Jahre alt. Am Südpol die größte Überraschung. Zwei gewaltige Monster Hurricane tanzen umeinander, stationär. Diese Stürme scheinen sogar immer heftiger zu werden. Die Windgeschwindigkeiten haben von 300 Km/h auf 400 Km/h zugelegt. Alles im Allem, ein echter Höllenplanet. Aber, war es denn immer so, oder kann es doch mal früher anders gewesen sein?
Das ist eine sehr gute Frage, ... Ja, ... kann sein, ... vielleicht, ...
Und jetzt zu meinen Gedanken ...
Es kann sein, dass Venus von Anfang an eine derart feindliche Atmosphäre hatte. Und dass Venus schon immer so ein Höllenplanet war. Sie hatte einfach keine Chance sich abzukühlen, war zu nah an der Sonne.
Der Vulkanismus kam dadurch nie zur Ruhe, es gab massenhaft Treibhausgase. Hinzu kommt, dass sich die Venus sehr langsam nur dreht. Grob gesagt, ein Venus Jahr dauert zwei Venus Tage. Sie dreht sich nur einmal in 116 Tagen um sich selbst. Ein Venus Jahr dauert 224 Erdtage. Auch hier darf man fragen, war das schon immer so, oder ist da was passiert? Auch hier ein vorsichtiges, .. ja, ... kann sein, ... vielleicht, ...
Mir ist bei längerer Betrachtung aufgefallen, die komplette Oberfläche scheint fast so, als sei sie mal fast vollständig aufgeschmolzen worden. Einerseits, findet man ja Krater, die auch nicht verwittert sind. Andererseits sind es dann doch wieder sehr wenige nur. Diese Einschläge müssen schon Abermillionen Jahre alt sein, haben sich aber kaum verändert, im Vergleich zu ähnlichen Kratern auf der Erde. Es müssten aber, wenn Venus schon immer so war, deutlich mehr Krater da sein. Das bedeutet, Venus war tatsächlich wohl nicht immer so wie heute.
Es scheint, die Oberfläche war einst sehr viel heißer, glutflüssig.
Die Oberfläche ist langsam abgekühlt, langsamer als auf der Erde.
Wenn da was eingeschlagen hat, wurde es von Lava überflutet und verwischt.
Das würde bedeuten, die Venus ist erst vor gar nicht all zu langer Zeit anders gewesen. Noch heißer, eine Lavahölle, und zwar so gut wie überall. Nicht nur starker Vulkanismus, sondern insgesamt betrachtet.
Aufgrund der geringen Anzahl an Einschlagskratern, scheint das nicht sooo lang her zu sein. Wenn die Venus aber dann doch relativ abrupt abkühlt, und das anscheinend vor nicht all zu langer Zeit anders war, dann könnte da auf der Venus tatsächlich doch etwas passiert sein.
Dann könnte es vielleicht doch mal Ozeane und flüssiges Wasser gegeben haben. Oder auch Eis und Schnee auf der Nachtseite, ... Aber bitte, man darf sich jetzt nicht unbedingt eine zweite Erde vorstellen.
Eher so etwas wie ein Eismond vom Jupiter. Auf der Nachtseite schneit es, und auf der Tagseite ist es brüllend heiß.
Oder doch mit Ozeanen aus Wasser, wenn sie sich schneller gedreht hatte.
Was könnte denn passiert sein? Erinnern wir uns daran wie unser Mond entstanden sein soll.
Ein Planet von der Größe Mars soll die Erde Gerammt haben.
Aus den Trümmern bildete sich dann der Mond, grob gesagt. Solche Zusammenstöße gab es in der Frühphase des Sonnensystems alle Nase lang. Bei uns ist der Mond entstanden, aber Venus hat keinen Mond.
Trotzdem denke ich, ist es sogar sehr wahrscheinlich dass auch die Venus vielleicht mit einem kleinen Planeten kollidiert ist, vielleicht nicht so groß wie Mars, aber groß. Vielleicht 500 Kilometer groß, oder meinetwegen auch 1000 Kilometer groß. Und nun stellen wir uns das Szenario einfach mal vor. Angenommen, die Venus hatte eine nicht unähnliche Entwicklung wie die Erde.
Die Oberfläche kühlte ab, es regnete, erste Ozeane bildeten sich, Gebirge, Kontinente.
Das Klima war zwar nicht grad lebenswert, aber zumindest nicht so wie heute.
Und dann, genau wie bei der Erde auch, kommt ein Irrläufer Planet daher.
Der knallt jetzt auf die Venus, ...
Ungeheure Energien werden frei, der Planet kocht, wird heiß, schmilzt zum Teil.
Überall brechen Vulkane auf, es blubbert und brobbelt, alles voller Lava.
Sollte es jemals Kontinente gegeben haben, Plattentektonik, sind sie nun verschwunden.
Das Wasser in den frühen Ozeanen verkocht ganz einfach, gelangt in die Atmosphäre.
Zusammen mit dem Kohlenstoff und vielleicht auch Sauerstoff, werden daraus Kohlendioxide, aus dem Wasser werden Säuren.
Das Klima kann sich nicht mehr einpendeln, es bleibt heiß, ...
Und doch, nach ein oder zwei Milliarden Jahren, kühlt es so ganz langsam etwas ab.
So sehr, dass die Oberfläche eben doch wieder fester wird.
Alles was vorher war, gibt es nicht mehr.
Alle Spuren, Landschaften, Gebirge, Kontinente, Küsten, alles verwischt.
Hin und wieder brechen Vulkane aus, Lava fließt, und da die Venus so heiß ist, kann die Lava sehr weit fließen, ohne unterwegs auszukühlen.
Und genau das kann man ja auch auf der Oberfläche sehen.
Dieser Einschlag hat vielleicht auch die Venus ausgebremst, die Tage verlängert.
Das wiederum hat das Klima weiterhin heiß gehalten.
Alles zusammen, könnte man beinahe sagen, Gott hatte geübt bei der Schöpfung.
Und der erste Versuch war nix, ...
Es ist wirklich sehr schwer zu sagen, wie es mal war.
Vielleicht war es ja noch ganz anders.
Alles was man wirklich sagen kann, dass es so ist wie es jetzt ist.
Heiß, enormer Druck, lebensfeindlich, ...
Menschen hätten dort keine Chance, auch nicht in Spezial-Raumanzügen.
Und wer wirklich mal von Aliens auf die Venus entführt wurde, der dürfte nicht größer als ein Pappbecher sein vom Druck, und arg angebrutzelt wie eine Pizza die zu lang im Ofen war.
Es könnte aber sein, dass die Venus tatsächlich abkühlt.
Stürme entstehen ja durch große Temperatur Unterschiede.
Und wenn die Stürme weiter zunehmen auf der Venus, könnte es ein Zeichen dafür sein, dass es eben gerade spürbar abkühlt, und vielleicht irgendwann mal, ... oder?
Leider nein, denn bis es soweit ist, macht die Sonne nicht mehr mit.
Die Zeit reicht einfach nicht mehr, ...
Die Venus, der wundervolle Morgenstern, hat selbst einfach kein Glück.
Die Venus steht einfach unter keinem guten Stern, sie hatte nie eine Chance.
Auch wenn die Voraussetzungen vielleicht einmal gegeben waren.
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