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Sandkorn auf dem Zeigefinger

Ich weiß nicht, wie es euch geht, ...

Als Hubble Galaxy Classifier habe ich die Ehre Galaxien zu sehen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, und nach mir vermutlich auch nie wieder jemand erblicken wird.

Ich bekomme Ehrfurcht, werde demutig, diese Weiten, diese Stille, diese Dunkelheit. Die vielen kleinen Inseln voller Licht.

Und jede diese Licht Inseln sind vollständige Galaxien, Galaxien mit Abermilliarden Sternen, Planeten, Welten, so wie unsere Welt.

Dieses Universum ist so unfassbar groß, oder sind wir so unfassbar klein? Ein Nichts in einer einfachen Staubwolke?

Der Gedanke, dass wir wirklich ganz alleine sein könnten, in diesen unendlichen Weiten, den will ich einfach nicht glauben wollen.

Dieser Gedanke ist für mich nicht akzeptabel.

Wer weiß, vielleicht sitzt ja gerade in diesem Moment irgendwo in weiter Ferne jemand, der genau das Gleiche tut wie ich, einen flüchtigen Blick über eine unendliche Zahl von Galaxien zu werfen, sieht dabei die Milchstraße, stuft sie als "uninteressanter Durchschnitt" ein und klick weiter - Und das war´s ?

Die Entfernungen alleine zwischen zwei Galaxien sind absolut unvorstellbar, die Anzahl der Sterne in jeder dieser Galaxien sind unvorstellbar, die Zahl der unentdeckten unsichtbaren Welten.

Was wir hier sehen, ist ein Bereich am Himmel, so groß wie ein Sandkorn, auf deinem Zeigefinger, wenn Du deinen Arm so weit Du kannst ausstreckst, Das, was hinter diesem Sandkorn liegt.

Einst lernten wir, dass es da draußen etwa 100 Milliarden Galaxien gibt, das sind Einhunderttausendmillionen Galaxien.

Dank Technik wissen wir heute, es sind eher Zweibillionen, vermutlich Fünfbillionen Galaxien.

Und jede Galaxie hat einige Hundert Milliarden Sterne.

Jeder Stern könnte das Zentralgestirn einer Welt sein, einer Welt wie unserer Welt, und wir werden es niemals erfahren.

So wie auch Andere niemals von uns erfahren werden...

Der Grund sind eben diese Weiten.

Wenn wir von 1 Millionen Lichtjahren reden, dann meinen wir damit, dass das Licht dieser Sterne 1.000.000 Jahre zu uns unterwegs war, wir schauen also 1.000.000 Jahre in die Vergangenheit, in eine Zeit, als dieses Licht auf die Reise geschickt wurde und es nun heute bei uns ankommt.

Das, was wir hier in diesem Film sehen, sind allerdings nicht nur einige Millionen Lichtjahre, sondern Milliarden Lichtjahre. Wir schauen in diesem Film also 10 Milliarden Jahre oder mehr in die Vergangenheit, in eine Zeit, als es noch wenigstens 5 Milliarden Jahre dauerte, bis unsere Sonne und die Erde überhaupt entstanden, wir sehen Welten, wie sie Milliarden Jahre vor unserer Welt ausgesehen hatte, als es uns noch gar nicht gab.

Anders gesagt, würde sich jetzt jemand in einer dieser fernen Galaxien befinden und zu uns schauen, dann müsste er 5 Milliarden Jahre warten, bis unser Sonnensystem allmählich entsteht.

Selbst wenn wir alle gleichzeitig existieren, wir würden uns also niemals finden, weil wir in der Zeit versetzt sind, aneinander vorbei, der Blick immer zur Vergangenheit gerichtet, ...

In eine Zeit, weit weit vor unserer Zeit, ...

Bei der Gelegenheit sei auch noch erwähnt, es gibt zwischen diesen Inseln, diesen Sternenstädten noch mehr Welten.

Zwischen den Galaxien befinden sich mehr Sterne, als in den Galaxien, diese Welten sind wohl der Ausdruck von Einsamkeit.

Die Anzahl der Sterne hat sich also in dem Moment noch einmal verdoppelt. Noch mehr Welten, Welten vielleicht wie unsere Welt?





26 Ansichten1 Kommentar

1 Σχόλιο


joachim.port
08 Φεβ 2022

Das ist schon der Hammer, was sich in einem visuell großen Sandkorn im Universum zeigt. Und ich glaube, selbst dies ist nur ein Bruchteil dessen, was sich noch dort befindet.

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