Eine persönliche Stellungnahme - Laut gedacht.
Ein Diagramm, dass zunächst eindeutig aussieht, doch das Teil steckt voller Infomationen.
Informationen, die man leicht übersieht.
Wir sehen hier die Juni Temperaturen von 1880 bis 2021.
Der blaue Strich ganz rechts, da sind wir jetzt gerade.
Das wird aber noch etwas runter gehen, da der Juni heiß gestartet, und kühl enden wird.
Als ich diesen Beitrag schrieb, hatten wir erst Mitte Juni, der Monat war noch nicht am Ende.
Die roten Zacken zeigen an, in welchem Jahr es besonders warm war, und wann es besonders kühl war, ...
Die dünne dunkle Line, kann man als "Erwärmung" betrachten.
Auch wichtig zu wissen, wir reden hier von Deutschland alleine.
Nicht das weltweite Klima.
Was sehen wir da?
Wir liegen unter 2017, der bislang heißeste Juni seit Aufzeichnung.
Ja, es ist zu warm, ...
Wir sehen, auch der extreme Supersommer 2003, war eigentlich nicht wärmer als der Juni 2021, was etwas erstaunt.
Und genau das ist das Ding mit der Wahrnehmung.
Sowas täuscht, denn wir reden ja vom Durchschnitt.
Wir liegen derzeit etwa gleichauf mit 1915 um den Dreh, und gleichauf mit etwa 1885, was ziemlich lange her ist.
Die dünne schwarze Linie, das ist das was man durchaus als Klima-Erwärmung bezeichnen kann.
Aaaaber, und jetzt kommt das dicke "Aber" ...
Schauen wir ganz oben, den grauen und schwarzen dicken Balken, dann sehen wir noch etwas.
Als die Wetteraufzeichnungen starteten, gab es kaum Mess-Stationen, es gab, so gesehen, gar keine aussagekräftigen Daten.
Die Aussage "Seit Beginn der Wetteraufzeichnung" ist also nicht wirklich zuverlässig, nur ein Hinweis, ... bestenfalls.
Auch der Zeitraum 1880 bis 2021 ist keine wirklich große Zeitspanne, klimageschichtlich gesehen.
Ja, man kann durchaus ziemlich deutlich eine Klimaveränderung zum Positiven hin sehen, das ist unbestritten.
Das kann man nicht bestreiten, das ist so.
Allerdings, als wirklich eindeutiges Klimaereignis, eine Erwärmung, ich weiß nicht, ist das alles etwas mau und dünn.
Von 1880 bis heute hat sich eine ganze Menge geändert.
Die Wälder sind größtenteils abgeholzt, die Städte sind unglaublich gewachsen, sehr viel Beton, Asphalt, das Zeugs wirkt wie eine Nachtspeicherheizung, es erwärmt sich mehr, es kühlt weniger, es gibt mehr Mess-Stationen.
Das dürfte einleuchten, beeinflusst das Wetter und Klima.
Ich rede hier von Deutschland.
Und es gibt noch einen Faktor, der zunächst widersprüchlich klingt.
1880 hat sich niemand Gedanken gemacht, wie viel Dreck aus den Schornsteinen und Kaminen kommt, so dass Deutschland ständig unter einer schmierigen Dunstschicht lag.
Wer etwas älter ist, erinnert sich sicher an den SMOG Alarm, 2 bis 3 mal im Jahr, das haben wir ja heute alles nicht mehr.
So eine Schicht, so klimaschädlich sie auch ist, ist zugleich eine Art Sonnenbrille, Sonnencreme, wenn die Sonne scheint, wird viel gefiltert, und am Boden ist es kühler, obwohl die Temperaturen eigentlich längst ansteigen durch die Klimagase, zum Beispiel.
Ein Effekt, den man durch den Coronalockdown in China gut beobachten konnte. Die Abgase waren weg, die Städte heizten sich auf, es gab noch nie da gewesene Temperaturen.
So schätze ich das auch bei uns ein.
Der Himmel, die Luft ist frei von den ganzen Kokerei, Fabrik, Stahlwerksdreck, den vielen Kaminen im Haushalt.
Damals wurde man als Stadt nur ernst genommen, wenn es reichlich qualmende Fabriken gab, das war Wohlstand.
Postkarten haben Fabriken mit qualmenden Schloten gezeigt.
Damit die Leute wussten, dieser Stadt geht es gut.
Und noch ein Effekt.
Regen, Hagel, braucht "Keimlinge" also Staub, sprich Dreck.
Natürlicher Staub, Saharastaub, oder auch einfach Dreck.
Die schweren Gewitter Mitte Juni waren auch mit durch Saharastaub verursacht, genau wie beim Unwetter Ela 2014!
Da schwebt ein Staubkorn, Feuchtigkeit sammelt sich, daraus wird ein Wassertröpfchen, Wolken bilden sich, Eiskristalle, Hagel, Gewitter, Regen, und alles was dazu gehört, ...
Nun gibt es all diesen Dreck so nicht mehr.
Dafür gibt es nun anderen Dreck, aber eben nicht mehr den von 1900 oder so, wo es überall nur so qualmte.
Die Folge:
Sonnenstrahlung ballert ungehindert auf den Boden, der ist aus Beton, Häuser, Hallen, Asphalt, Parkplätze, Autobahnen usw.
Ringsrum fehlt der Wald, es kann sich nicht richtig abkühlen, es wird schneller dürre..
Die Temperaturen steigen lokal deutlich an, es kühlt kaum ab.
Und das passiert überall in den Städten.
Städte, die in den letzten 100 Jahren um 500% gewachsen sind, von der Bebauung her, Hitzeblasen entstehen.
Das wiederum haut den Durchschnittswert durcheinander.
Ein deutlicher Hinweis darauf, die Mess-Station von Lingen.
Dort wurden (und nur dort) 42,9 Grad gemessen.
Die Klimaschützer bekamen einen Herzriss, die Welt geht unter.
Nein, Jörg Kachelmann hatte es richtig bemerkt, die Station wurde vor längerer Zeit richtig aufgestellt. Doch dann wurde drum herum alles zugebaut, die Werte waren um mehrere Grad verfälscht.
Die Stationen drum herum zeigten nur 33 bis 35 Grad an.
Normale Sommertemperaturen.
Die Presse hatte es nie richtig gestellt, und noch heute wollen es viele nicht wahr haben, obwohl es glasklar eine Tatsache ist.
Weder Jörg Kachelmann oder mir kann man vorwerfen, ein Klimaleugner zu sein, oder ... ?
Die 42,9 Grad, das war ne Schlagzeile.
Aber doch nicht "Ups, wir haben da einen Fehler gemacht" ...
Das verkauft sich nicht, das klickt nicht, das ist ungeil.
Ich sag es mal salopp, eine urdeutsche Tradition.
Ohne Ende alle bekloppt machen, Scheiße bauen, Schuld haben die Anderen, Schuld abweisen, nirgendwofür gradestehen, abstreiten.
Das sehen wir ja momentan bei anderen Themen überall gerade.
Was ich damit sagen will, es ist nicht so einfach.
Klima und Wetter sind unglaublich kompliziert.
Das Weltklima erwärmt sich, unbestritten.
CO2 spielt ganz sicher eine große Rolle dabei, unbestritten.
Doch das alleine langt mir so nicht.
Bebauung, Wälder, Staub, Wolken, Windrichtung, CO2, Abholzung, andere Gase wie Methan oder FKW (nicht FCKW) spielen eine Rolle.
FKW ist, soweit ich weiß, 34.000 mal so ein Treibhausgas wie CO2 und steckt in jeder Spraydose, in jedem Kühlschrank, ...
Sogar Wasserdampf (nicht Nebel) ist um ein vielfaches mehr ein Treibhausgas als CO2, und wenn dann der Staub fehlt, die kühlenden und feuchten Wälder, dann regnet es weniger, es gibt vermehrt Dürren, oder wenn das Fass voll ist, Unwetter.
Haben wir ja auch, kann man beobachten.
Alles noch soweit im grünen Bereich, aber doch augenscheinlich anders als früher, gehäufter, ...
Oder ist das aber auch nur so ein Gefühl.
Denn es gibt da noch einen Faktor, wir werden älter.
Damals gab es Hitzefrei, man ging ins Freibad, juchei.
Heute schaut man Tagesschau, daddelt am Handy rum, und ließt überall von Klimakatastrophen, Weltuntergängen, Rekkordhitze, Rekorddürre, Mega Unwetter, Geschwafel und Geschwurbel.
Das gab es früher wirklich so nicht.
Alte Tagesschauberichte, zB von 1976, wo es einen sehr heißen und langen Sommer gab, das kann man trotzdem finden. Daran kann ich mich als alter Sack noch gut erinnern, ...
Wer heute 16 oder 20 oder auch 25 ist, wird das alles gar nicht wissen können, weil nicht selbst erlebt.
Der Haken ist, damals gab es keine 20 Fernsehsender, die jedes noch so verwackelte Handyvideo mit fetten Überschriften gezeigt hatten, da gab es einen Wetterbericht mit: "Auch heute wird es heiß, vereinzelt können schwere Gewitter auftreten" fertig, ...
Ich erinnere mich an den Tornado von Pforzheim 1968, ein ausgewachsener F4, der die Autos kilometerweit durch die Luft wirbelte, an den schweren Tornado in der DDR 1984, wo sogar die Mähdrescher wie Laub durch die Luft wirbelten.
Heute langt ein Gulli der überläuft, ein Keller der absäuft, 5 Bäume die umkippen, und ein paar Dachpfannen die runter kommen.
Schon haben wir 3 Tage Fernsehberichte über die schweren Unwetter, ... durch Klimawandel, ...
Jeder der ein Handy hat, filmt mit.
Schnell wird aus einem gewöhnlichen Downburst bei Gewitter ein Tornado der durch die Innenstadt zog, weil die Leute nun mal sensationsgeil sind, auch mal eine Überschrift raushauen wollen, die hoffentlich ganz doll viel geliked, kommentiert und geteilt werden. Immer noch ne Spur heftiger, immer zwei mal mehr wie Du, ...
Youtuber Klickschlampen freut es.
Auch der ansonsten arbeitslose Professor freut sich.
Es gibt Sondersendungen, Einschaltquote, Werbeeinnahmen.
Die Firmen freut es auch.
Endlich wird wieder - Werbung geschaut, ...
Alle freuen sich, ..
Nur Du springst vor Angst aus dem Fenster.
Und wenn Du keine Maske trägst, nicht das neue Koregatabbs mit der antibakteriellen Wirkung benutzt, oder das noch wirksamere Spüli, dass 99,9% aller Krankheitserreger tötet, dann stirbst Du und gefährdest Andere.
Darum immer die selbstklebende Unterwäsche von ALDI benutzen, und die antibakteriellen Aktivkohlesocken, das E-Auto, das noch sparsamere Handy, und das neue Laptop von Google, damit Du die Welt rettest.
Verstehst Du was ich meine?
Die globale Erwärmung ist da, unbestritten, kann man nicht leugnen, wir reden von vielleicht einem Grad in 100 Jahren.
Das ist viel, global gesehen ist es sehr viel.
Aber, wer von uns ist über 100, kann 1 Grad Unterschied spüren?
Halt mal die Hand aus dem Fenster, und sage mir wie viel Grad es ist, haben wir 19 Grad oder 20 Grad - kannst Du das?
Global gesehen, klimatisch gesehen, sind ein Grad Erwärmung bedenklich ...
Spürbar, .... Nein !
Sind die Junimonate seit Wetteraufzeichnung wirklich heißer geworden, oder meint man das nur?
Schauen wir doch mal, ich hab da Hilfslinien eingesetzt, habe das Diagramm in der Mitte geteilt.
Die besonders heißen Junimonate.
Wir zählen von 1880 bis 1950 genau ZWEI ...
Wir zählen von 1950 bis 2020 genau ZWEI ...
Die heißen Junimonate.
Wir zählen von 1880 bis 1950 genau 6 heiße Juni.
Wir zählen von 1950 bis 2020 genau 3 bzw 4 heiße Juni.
Die zu warmen Junimonate.
Wir zählen von 1880 bis 1950 genau 18 warme Juni.
Wir zählen von 1950 bis 2020 genau 15 warme Juni.
Die warmen Junimonate.
Wir zählen von 1880 bis 1950 genau 25 warme Juni.
Wir zählen von 1950 bis 2020 genau 23 warme Juni.
Man kann nicht sagen, dass die Juni immer heißer werden.
Eigentlich ist es gleich geblieben, eher gibt es sogar weniger heiße Juni.
Wie gesagt, es handelt sich nur um den Juni in Deutschland.
Auffällig ist der extrem kalte Juni 1922.
Auffällig ist, es wird zwar nicht wärmer in dem Sinne, aber die besonders kalten Juni werden weniger, und zwar ab 2000 erst.
Ab 2000 werden kühle Junimonate seltener. Irgendwas war so ab 2000 passiert, irgendwas war anders.
Die Frage ist, was war ab da anders ... ?
Es kann natürlich Zufall sein, wird es auch ganz sicher.
Aber soweit ich mich erinnern kann, wurden ab Mitte der 1980er überall die Stahlwerke geschlossen, die Hüttenwerke.
Auch die Zechen und Kokereien verschwanden immer mehr, Fabriken bekamen immer bessere Filteranlagen.
Wäre der extrem kalte Juni 1922 nicht gewesen, sähe auch die Zeit von 1880 bis 1950 ganz anders aus.
Ebenfalls deutlich erkennbar, von 1950 bis 2003 waren alle Junimonate eher mau und kühler als im Zeitraum 1880 bis 1950.
Und was war 1922 passiert, wo es so extrem kalt war?
Von 1918 bis 1922 waren gleich 6 heftige Vulkanausbrüche.
3 davon auf der Nordhalbkugel, 2 in Island.
Der größte Vulkanausbruch 1922 war in Island.
Man kann auf dem Diagramm erkennen, ab 1918 bis etwa 1930 waren die Juni kalt oder besonders kalt, ...
Ich stelle aus meiner Sicht fest:
Man kann nicht klar sagen, dass es immer heißer wird.
Man kann aber sagen, es wird weniger oft kalt im Juni.
Unterm Strich, eine Erwärmung.
Aber eben ohne dass es dabei heißer wird.
Es wird nur seltener besonders kalt.
Noch kann ich da keine wirklichen Auffälligkeiten erkennen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten 10 oder 20 Jahre entwickeln werden, wohin der Trend geht.
Noch einmal der wichtige Hinweis:
Wir reden NUR von JUNI.
Wir reden NUR von Deutschland.
Wir reden NICHT von der globalen Erwärmung.
Eine kleine Frechheit von mir zum Schluss, als Gedankenanstoß:
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